08.07.2016

Kubricks Tochter bestreitet »Mondlandeverschwörung«

Die Tochter des am 7. März 1999 verstorbenen Regisseurs Stanley Kubrick hat auf Twitter eine Nachricht an alle Skeptiker der Mondlandung von 1969 gerichtet, um ein für alle Mal die Gerüchte um ihren Vater beizulegen, er hätte dieses historische Ereignis im Filmstudio nachgestellt.

 

Seit Jahrzehnten gehört die Mondlandung der US-Amerikaner im Juni 1969 zu den beliebtesten Verschwörungstheorien und es wurde behauptet, dass kein geringerer als der Kultregisseur Stanley Kubrick das Ganze im Filmstudio inszeniert habe. So twitterte die Regisseurin und Komponistin am Dienstag (05. Juli) ihre Meinung zu der Mond-Verschwörungstheorie, bei der ihr Vater im Mittelpunkt steht:

 

„Wirklich (!?) – ein Künstler, wie es mein Vater war, dessen künstlerische Integrität über jeden Zweifel erhaben war und dessen politisches und soziales Bewusstsein in all seinen Filmen präsent war. Dessen kontroverse Herangehensweise ihn buchstäblich sein eigenes Leben riskieren ließ – und der trotzdem weiter SEINE Filme machte…denkt ihr nicht, dass er die allerletzte Person auf der Welt wäre, die der US-Regierung dabei helfen würde, die Menschen auf diese schreckliche Art und Weise zu belügen?!?“

 

Es gibt viele, sehr reale Verschwörungen, die sich in unserer Geschichte zugetragen haben und ich bin mir nur zu gut der grausamen Manipulationen von Regierungen, Geheimdiensten, Bankiers und des militärisch-industriellen Komplexes bewusst. Aber Behauptungen, dass die Mondlandungen von meinem Vater gefälscht und gefilmt worden sein sollen, kann ich einfach nicht nachvollziehen! Wie kann jemand glauben, dass einer der größten Verfechter der Menschheit einen solchen Betrug begehen würde?

 

Die künstlerische Arbeit meines Vaters ist seine unanfechtbare Verteidigung gegen diesen Vorwurf!

 

Letztendlich, unabhängig von der Liebe zu meinen Vater Liebe, kannte ich ihn! Ich habe mit ihm gelebt und mit ihm gearbeitet, deshalb verzeihen Sie mir also meine Härte wenn ich kategorisch erkläre: Die sogenannte »Wahrheit« dieser bösartigen Spinner besteht darin, dass sie die Behauptung verbreiteten, mein Vater habe mit der US-Regierung konspiriert, um die Mondlandungen zu fälschen – ist eine groteske Lüge.“

 

Auslöser der Verschwörungstheorie war  wohl  eine Scheindoku-

mentation (Mockumentary) von William Karel mit dem Titel »Kubrick, Nixon und der Mann im Mond«, die zum Inhalt hatte, dass Kubrick in Auftrag des US-Präsidenten Nixon eine Fake-Mondlandung von Apollo 11 im Studio nachstellte – nur zur Sicherheit, falls die Original-Mondmission scheitern sollte. Für die Mockumentary wurden die Originalinterviews mit Zeitzeugen manipuliert und mit nachgedrehtem Filmmaterial kombiniert, um die vermeintliche Verschwörung glaubwürdiger zu gestalten. In dem Film wurden die meisten daran Beteiligten nach der Rückkehr der Astronauten zur Erde von der CIA liquidiert.

 

Doch reicht ein schlichtes Twitter-Posting tatsächlich aus, um eine Verschwörungstheorie zu entlarven? Wohl kaum, denn dann müssten die Hunderte Personen, die bisher am »Disclosure Projekt« ausgesagt haben, dass sie bezeugen können, dass die US-Regierung bzw. US-Geheimdienste über außerirdische Flugobjekten und der Anwesenheit von Aliens Bescheid wissen und es uns verheimlichen, ebenfalls als Beweis dienen – schließlich waren ein Großteil der Augenzeugen hochrangige Militärangehörige oder Regierungsbeamte.

 

 

© Fernando Calvo, Foto: Vivian Kubrick